Von Quentin Tarantino (2003)
Mit Uma Thurman, David Carradine, Lucy Liu, Daryl Hannah, Vivica A. Fox, Michael Madsen, Michael Parks, Sonny Chiba, Chiaki Kuriyama
Kill Bill Vol.1 ist eine Schlacht, ein Rachefeldzug von unvorstellbarer Grausamkeit und Brutalität und ein Meisterwerk blutrünstiger Ästhetik. Geschmacklos komisch, geschmackvoll Schön und verdammt cool. Anders war es von Quentin Tarantino (Pulp Fiction) auch nicht zu erwarten. Der vierte Film von ihm ist gleichzeitig sein Fünfter. Dreieinhalb Stunden Kill Bill am Stück wären zu viel gewesen. So wurde großzügig gedreht: Kill Bill Vol. 2 folgt.
Geworden ist aus dem ersten Teil ein episches Gefecht von Uma Thurman auf der Jagd nach Bill und seinem Mordsgefolge. Des Mannes, der Freunde und des ungeborenen Kindes durch Hinrichtung beraubt, dem Tod von der Klinge gesprungen und vier Jahre lang im Koma vergewaltigt kennt „die Braut“ nur eins: Kaltblütige Rache. Lucy Liu und Uma Thurman stehen sich mit Samurai-Schwertern gegenüber, fontänenartig spült und spritzt sich das Blut aus abgetrennten Gliedmassen seine Adern durch die Leinwand und der Soundtrack pointiert in mexikanischen Western-Klängen und melancholischen Oden Schmerz, Blutrausch und Mord in zuckersüßer Asiatischer Kulisse. Knallbunt, schwarzweiß, Hochglanz, Zeichentrick: die Effektkiste von Quentin Tarantino kennt keine Matrix. Sie folgt nur der eigenen Kreativität. Wer der Brutalität mit Gleichgültigkeit begegnen kann und sie als Stil zu vollkommenen Ästhetik akzeptieren kann, erlebt einen Genuss.
Vielen Dank an Stefan Meyer von FilmClue.de für seine freundliche Unterstützung.