Die 10 häufigsten Fehler beim Grillen & wie sie zu vermeiden sind
Wenn die Sommerzeit erreicht wird, ist es kein Wunder, dass die Grillsaison im vollen Gange ist. Wer jetzt Würstchen grillt oder sein Fleisch mit einem aromatischen Bier ablöschen möchte, dem sei davon abgeraten. Nur zu gerne wird der Herd mit dem Grill eingetauscht bei so schönem Wetter.
Damit das kulinarische Vergnügen nicht abebben muss, kommen hier nun die zehn häufigsten Fehler, die beim Grillen passieren können und wie man sie vermeidet.
1. Mit einer Gabel Grillgut anstechen
Wer aufgrund von fehlendem Grill Besteck mit der Gabel hantiert, riskiert den Flüssigkeitsverlust des Fleisches sodass dieses trocken und zäh wird. Um diesen Fehler zu vermeiden empfiehlt sich eine Grillzange mit langem Stil, damit fällt es zusätzlich leichter die Hitze auf Abstand zu halten.
2. Marinade und häufiges Wenden
Mit der Grillzange* am Grill hat man bereits das richtige Werkzeug. Jetzt nur nicht dazu verleiten lassen das Fleisch ständig zu wenden. Wird dieses zu häufig gewendet trocknet es aus. In der Regel sollte Fleisch nicht mehr als vier Mal, Würstchen sogar nur einmal, gewendet werden.
Marinade enthält häufig Zucker oder Honig was unter Hitze schnell karamellisiert. Fleisch kann dadurch schnell verbrennen, auch häufiges wenden hilft dagegen nicht. Die einzige richtige Entscheidung ist das Fleisch zwischendurch vom Grill zu nehmen und zu marinieren.
3. Das falsche Öl verwenden
Öle haben jeweils verschiedene Rauchpunkte. Kaltgepresste Öle beginnen ab einer Hitze von 130°C zu rauchen. Diese sind nicht hitzestabil und zum Grillen nicht geeignet. Es empfehlen sich heißgepresste Öle (z. B. Oliven-, Erdnuss-, Raps-, Soja- und Sonnenblumenöl).
Generell sollte kein Öl mit der heißen Kohle in Berührung kommen. Mariniertes Fleisch kann in Alufolie gepackt werden und schützt vor zu großer Rauchentwicklung, da Öl so nicht ins Feuer tropfen kann. Wer eine Abneigung zu Alufolie hat kann auch Pflanzenblätter verwenden. Als umweltfreundliche Alternative bieten sich Rhabarber-, Kohl-, Mangold-, Beinwell und Weinblätter an.
4. Flüssigkeiten zum ablöschen
Dringend wird davon abgeraten sein Steak mit Bier zu beträufeln. Aschepartikel werden durch Flüssigketen aufgewirbelt und Qualm entsteht. Beides ist gesundheitsgefährdend. Dasselbe gilt auch für das beliebte Bierdosenhähnchen. Hierbei ist nicht das Bier der Übeltäter. Bei starker Erhitzung der bedruckten Dose werden Giftstoffe freigesetzt. Wer nicht auf Bier Aroma verzichten will, sollte einen Geflügelhalter mit spezieller Vorrichtung für Flüssigkeiten verwenden.
5. Grillkohle anzünden
Wer Grillkohle mit einem Brandbeschleuniger anzündet bringt sich in große Gefahr. Grillmeister warnen seit jeher kein Spiritus, Benzin oder Lampenöl dabei zu verwenden. Nicht dass Verbrennungen geschehen und giftige Gase freigesetzt werden, zudem kann das Fleisch einen ungenießbaren Beigeschmack abbekommen. Zu viele Grillanzünder haben eine ähnliche Wirkung auf Gesundheit und Fleisch, daher empfiehlt es sich auf eine Heißluftpistole, Bunsenbrenner oder den Anzündkamin* zurückzugreifen.
6. Fleisch wird zu lange gekühlt
Natürlich will keiner riskieren, dass Fleisch verdirbt, gerade bei Temperaturen, die gerne mal an der 40 Grad Marke kratzen. Grillgut sollte je nach vorherrschender Temperatur mindestens eine halbe Stunde zuvor aus dem Kühlschrank genommen werden. Hat dieses endlich Zimmertemperatur erreicht kann es auf den Grill wandern.
Wichtig ist, dass nach dem Grillen von Fleisch dieses nicht sofort angeschnitten wird. Es lohnt sich fünf Minuten zu warten damit sich die Flüssigkeit im Fleisch wieder verteilen kann damit es schön saftig ist.
7. Grillgut zu früh auf den Rost
Natürlich ist es nicht egal wann das Fleisch auf Feuer gelegt wird. Gleich zu Beginn Fleisch auf den Rost zu legen wird nicht empfohlen, da die Temperaturen noch sehr unberechenbar sind. Die Gefahr ist hoch, dass das Grillgut nicht gleichmäßig durch gebraten wird.
Es gibt dabei zwei Methoden die perfekte Temperatur zu bestimmen:
– Man hält zunächst die ausgestreckte Hand über den Rost und zählt von zehn abwärts. Aber bitte ausreichend Abstand halten, um sich nicht zu verbrennen! Muss die Hand bei sieben weggezogen werden ist die perfekte Temperatur erreicht, davor ist der Grill zu heiß, danach noch zu kühl.
– Die zweite Methode ist das Grillthermometer*. Dieses gibt genauere Auskunft wann das Grillgut aufgelegt werden kann, zwischen 170 und 230 Grad ist der optimale Zeitpunkt, leider funktionieren Grillthermometer nur im Kugelgrill. Viele dieser Modelle besitzen heute schon ein eingebautes Thermometer.
Damit das Fleisch nicht anklebt, empfiehlt es sich, den Rost früher aufzulegen damit er auf Betriebstemperatur kommen kann. Der Rost kann vorher auch mit etwas Öl eingerieben werden.
8. Fisch direkt auf dem Rost
Fleisch, Würstel, Gemüse und Grillkäse werden in der Regel direkt auf den Rost gelegt. Irrelevant ob der Rost zuvor mit etwas Öl eingerieben wurde oder nicht, Fisch sollte in einen Grillkorb* oder aufgespießt werden, da die knusprige Haut leicht anklebt.
9. Gepökeltes Fleisch
Schinken, Selchfleisch oder Waldviertler dürfen auf keinen Fall auf dem Grill zubereitet werden. Das enthaltene Pökelsalz reagiert mit den hohen Temperaturen des Grills, so dass sich krebserregende Nitrosamine bilden können.
10. Mageres Fleisch
Mageres Fleisch zu grillen ist riskant da es sehr viel schneller trocken wird. Stücke mit einer leichten Fettmasserung eigenen sich hervorragend, um die Saftigkeit und den Geschmack zu erhalten. Zusätzlich schützt der Fettrand am Fleisch vor dem Austrocknen.
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